Wiederladen

Wiederladen - Präzision selbst gemacht!

Autor: Thomas Richter - Quickborn

Ich werde auf dieser Seite mal den Interessierten einen Einblick in die faszinierende Welt des Wiederladers ermöglichen und ein paar Tips vermitteln, die ich selbst in den Weiten des Internets oder durch Austausch mit anderen Sportschützen in Erfahrung bringen konnte.

Dabei werde ich in erster Linie nur auf das Laden von Kurzwaffenpatronen - wie in Abb. 1 zu sehen - eingehen.
Allerdings sollte der Leser beachten, daß die Faktoren, die einen wiederholbaren, präzisen Schuß ermöglichen, riesig groß sind und ich als Autor keinerlei Verantwortung für eventuelle Fehler übernehme.

Diese Seite soll den Unkundigen nur einen groben Überblick über die Arbeitsschritte und Möglichkeiten des Wiederladens aufzeigen. Jeder Wiederlader, der seine Sachkunde durch einen Lehrgang nachgewiesen hat, handelt eigenverantwortlich und sollte sich über seine Tätigkeiten im Klaren sein.

Auch werde ich hier keine Verantwortung für eventuell gezeigte Ladedaten übernehmen!
Es gibt genügend Bücher, Maßtafeln und Quellen, die man zu Rate ziehen sollte, um gewisse Grenzwerte nicht zu überschreiten. Diese Seite erhebt nicht den Anspruch, vollständig zu sein - es gibt sicher Tausende Dinge, die zwar auch wichtig sind, auf die ich aber bewußt nicht eingehe, da diese Details Lernstoff des Wiederladekurses sind oder darüber ganze Bücher geschrieben worden sind.
Ach ja... Das Wiederladen von Randfeuerpatronen (KK, .22 lfb) ist zwar möglich, aber wird aus Kostengründen eher nicht praktiziert. Daher ist für die Auswahl einer präzisen Patrone weiterhin der Gang zum Munitionshändler mit Schießbahn angesagt!

Abb1: Der schematische Schnitt durch eine typische Kurzwaffenpatrone

A=Geschoß,

B=Hülse,

C=Treibladungspulver,

D=Zündkanal,

E=Hülsenboden,

F=Zündhütchen

Warum Wiederladen?

Diese Frage muss jeder für sich selbst beantworten. Mein Wunsch ist es, Patronen bauen zu können, die aus meiner Waffe präziser sind, als es Fabrikmunition je sein könnte, da ich auf alle Faktoren der Patrone Einfluß nehmen kann. Der Kostenfaktor, der von vielen als der Hauptgrund angesehen wird, ist in meinem Fall nur ein positiver Nebeneffekt. Zum Wiederladen benötigen wir einen ruhigen Raum, der genügend Platz für alle aufgestellten Utensilien, Werkzeuge und Materialien auf einer stabilen Unterlage bietet. In meinem Falle nutze ich hierfür die Werkstatt im Keller, in der ich eine kleine Ecke der Werkbank für diese Arbeiten eingerichtet habe. Auf die Beschaffenheit des Raumes gehe ich nicht ein - das lernt man im Wiederladekurs! Zum Wiederladen von Kurzwaffenpatronen - wie ich das hier demonstriere - benötige ich mindestens:

    • einen Tumbler zum Reinigen der abgeschossenen Hülsen
    • eine Ladepresse
    • einen Hülsenhalter im entsprechenden Kaliber
    • einen Matrizensatz für das Kaliber, welches wiedergeladen wird
    • eine zuverlässige Pulverwaage, die in Grain misst
    • eine Schiebelehre
    • einen Pulverfüller
    • einen Pulvertröpfler (auch Trickler genannt)
    • Treibladungspulver
    • Zündhütchen
    • ein Zündhütchensetzgerät (oft auch schon bei der Ladepresse enthalten)
    • mind. 1 Ladebrett
    • Trichter zum Befüllen der Hülsen
    • Entladehammer
    • Aufkleber oder Zettel, auf dem die Ladedaten vermerkt werden

Folgende Ladedaten sollten bekannt und durch Nachschlagewerke (DEVA-Handbuch) oder Ballistikprogramme (z. B. Quickload) bestätigt sein:

    • genauer Geschoßdurchmesser
    • Geschoßtyp, -gewicht und -hersteller
    • Pulverhersteller, -sorte und die exakte Pulvermenge
    • Art und Hersteller des Zündhütchens
    • Hersteller (oder Herkunft) der Hülsen
    • OAL (die Gesamtlänge der Patrone vom Boden bis zur Geschoßspitze)
    • der zu verwendende Crimp (Art der Geschoßfixierung)

Der Erwerb aller Werkzeuge und Materialien - ausgenommen des Pulvers - ist nicht erwerbsscheinpflichtig; diese können also von Jedem im Fachhandel gekauft werden. Da es aber mehrere etablierte Anbieter von Werkzeugen und Materialien gibt, kann man schon erahnen, daß ein umfassender Katalog für Wiederladeartikel mittlerweile ein recht ansehnliches Druckwerk ergeben würde. Welchen Hersteller man auswählt, erfährt man als Anfänger recht schnell im Internet oder auch schon während des absolvierten Lehrganges. Ein Anbieter, der diese Seite sponsern möchte, hat Anrecht auf 1 Lobeshymne, 3 Abbildungen seiner Produkte und 2malige Einbindung von Schleichwerbung im entsprechenden Text! :-)

Welche Ausrüstung?

Natürlich immer erst einmal die, die man sich leisten kann! Oder wer möchte schon, daß der Haussegen schief hängt, weil der lange fällige Plasma-TV einer Mehrstationenpresse weichen musste? Ich selbst habe mir nach circa einem Jahr eine Progressivpresse gegönnt - es ergab sich halt, daß die Witwe eines verstorbenden Schützen keine Verwendung für diese Maschine hatte. Für die Auswahl des Herstellers und des Typs der Komponenten sind mehrere Faktoren ausschlaggebend:

    • Wie groß ist der Munitionsverbrauch im Monat?
    • Will ich mehrere Kaliber laden?
    • Welche Munitionsart lade ich überwiegend? (Lang- oder Kurzwaffe)
    • Wie groß ist mein Budget?
    • Wie hoch sind die Folgekosten bei Kalibererweiterung / Aufrüstung?
    • Zubehörangebot (Verfügbarkeit) der Hersteller

Begonnen habe ich mit einer Ein-Stationen-Presse von RCBS - der Rock Chucker! Ich bin sehr zufrieden mit ihr gewesen und ich habe sie auch nach dem Kauf der Progressivpresse behalten, um dort Kleinserien von Probeladungen zu produzieren. Allerdings verläßt einen bei einem Munitionsverbrauch von etwa 300-500 Schuß/Monat schnell die Lust, da man für jeden Arbeitsschritt die Matrizen neu justieren muss. Eine ziemlich langwierige - und nach Erlangung einer gewissen Erfahrung - auch langweilige Tätigkeit!


Meine Neuanschaffung - eine Dillon 550B - schafft die erforderliche "Monatsration" in etwa 1 Std 30 Min! Ermöglicht wird dies durch die karusselartige Anordnung der einzelnen Arbeitsschritte. Die einzigen Handbewegungen, die ich nun nur noch machen muss, sind: Gereinigte Hülse einsetzen, Geschoß aufsetzen, Weiterdrehen des Karussels, Hebel runter, Hebel hoch... usw. Mit jeder Hebelbewegung fällt eine fertige Patrone mit einem satten "Klonk" in die Auffangschale! Eine Schachtel Munition ist damit rubbel-die-katz fertig und man kann wieder im Garten Unkraut zupfen gehen...


Diese Presse ist die weltweit meistverkaufteste Presse und die Firma Dillon gibt eine lebenslange Garantie auf dieses Gerät! Auch der Kundenservice wird weltweit sehr gelobt. Ein weiteres Argument für diese Anschaffung war die schnelle Umrüstung auf andere Kaliber - der Matrizenkopf wird einfach ausgetauscht; die Einstellungen der Matrizen bleiben erhalten und das Laden des anderen Kalibers kann nach Wechseln des Pulvers sofort losgehen! Ein bewährtes Prinzip... (Bilder folgen...)

Was macht ein Wiederlader?

Hülsen vorbereiten

Zur Vorbereitung der Hülsen zähle ich die Kontrolle, das Reinigen und das Ausstoßen der benutzten Zündhütchen. Ich selbst kontrolliere die Hülsen bevor ich sie reinige - dabei achte ich auf Aufbauchungen, aufgeblasene Zündhütchen, Risse oder Verfärbungen des Materials. Ich benutze meist Hülsen, die ich alle selbst gekauft und verschossen habe - so weiß ich immer, wieviele Wiederladevorgänge diese Hülsen bereits hinter sich haben. Würden beispielsweise bei der 5. Rotation Risse auftauchen, werde ich mit ziemlicher Sicherheit den gesamten Hülsenvorrat zum Schrotthändler bringen.
Gereinigt werden die Hülsen in einem Gerät, welches sie in einem Granulat so lange rotieren läßt, bis sie innen und aussen blitzeblank sind. Man kann sie auch in einem Wäschesack in die Waschmaschine tun - allerdings sollte man dann auch auf eine perfekte Trocknung achten. Dazu eignet sich der Backofen der Frau hervorragend. Nur das Saubermachen nicht vergessen - sonst hat man ein Problem zu Hause und nicht auf dem Schießstand!

Hülsen auf Maß bringen

Um alle Abweichungen, die Hülse, Geschoß oder Pulvermenge mit sich bringen, so klein als möglich zu halten, versucht man natürlich immer die gleichen Voraussetzungen zu schaffen. Wiederlader nennen diesen Arbeitsschritt Kalibrieren. Das bedeutet, daß man möglichst alle Maße der Patrone auf das der Originalpatrone bringt. Wenn die Hülsen also gesäubert wurden, stellt man die Patrone in den Hülsenhalter der Presse, in die vorher die Ausstoßermatrize eingeschraubt und justiert wurde. Mit einem Auf- und Ab der Presse wird die Patrone außenkalibriert und gleichzeitig das alte Zündhütchen ausgestoßen.

Im nächsten Schritt weite ich den Hülsenmund mittels der Hülsenweitmatrize soweit, daß ein Geschoß, welches man probeweise einsetzt, 1 - 2 Millimeter in die Hülse rutscht und aufrecht stehen bleibt. Das gewährleistet ein schnelleres Arbeiten beim Geschoßsetzen, da man ein Verkanten des Geschosses beim Einpressen in die Hülse weitgehend vermeidet. Einen geweiteter Hülsenmund ist am einfachsten mit einem kleinen Trichter vergleichbar.

Zündhütchen setzen

Das Einsetzen der Zünder sollte man nur mit aufgesetzter Schutzbrille erledigen, da es hier auch einmal zu Zündungen kommen könnte! Aber keine Sorge - dieser Fall ist bei mir noch nie eingetreten. Das Einsetzen der Zündhütchen kann durch ein Handsetzgerät oder durch eine Vorrichtung geschehen, welche an den meisten Ladepressen angebracht ist. Ich persönlich bevorzuge bei Benutzung einer Einstationenpresse die Nutzung eines Handsetzgerätes, da durch das Zündhütchenmagazin ein schnelles Setzen ermöglicht wird. Bei der Dillon 550B geschieht das Entfernen des alten und Setzen des neuen Zündhütchens automatisch in der Station 1. Dabei wird mit sanftem Druck das Zündhütchen in die Zündglocke des Patronenbodens gepresst. Hierbei sollte darauf geachtet werden, daß das Zündhütchen mindestens plan mit dem Hülsenboden abschließt.

Pulver wiegen und abfüllen

Bevor das Treibladungspulver in die Patronenhülse gefüllt werden kann, sollte man prüfen, ob man die richtige Pulversorte bereithält und alle nötigen Ladedaten für die herzustellende Munition bekannt sind. Das Pulver füllt man in den Pulverfüller (idealerweise immer zu 3/4 füllen) und den Trickler. Bei der Einstellung des Pulverfüllers sollte man beachten, daß - je nach Pulverart - nie exakt gleiche Schüttungen zustande kommen. Abweichungen im Bereich von 0,2 grain sind vertretbar. Alle Patronen werden durch eine Sichtprüfung von oben kontrolliert - Fehl- oder Doppelladungen können dramatische Folgen haben! Auch wiege ich vor dem Geschoßsetzen stichprobenartig einzelne Patronenfüllung nach.

Den vorher genannten Pulvertrickler stelle ich immer so neben die Waage, daß das Tricklerrohr über der Waagschale positioniert ist. Somit kann ich bei Ladungen, bei denen ich wirklich zu 100 % identische Füllungen garantieren möchte, die fehlenden Pulverkörnchen direkt auf die Schale werfen. Das bedeutet aber, daß der Pulverfüller so justiert wurde, daß er zuverlässig 0,2 grain weniger als geplant auswirft.

Maßeinheiten: Um die Genauigkeit realisieren zu können, die für das Wiederladen erforderlich ist, muss man Maßeinheiten benutzen, die weit unterhalb eines Gramms liegen. Man benutzt das englische Grain.


1 Grain sind 0,06479891 Gramm

- eine Menge die schwer vorstellbar ist. In der Praxis bedeutet das, daß eine handelsübliche Tüte Zucker 15.432,35 Grain wiegen würde - irre, nicht wahr?

Geschoß setzen

Die Krönung des Wiederladevorgangs ist sozusagen die "Hochzeit" von Hülse und Geschoß. Das Geschoß wird dabei in den geweiteten Hülsenmund gesetzt und mittels der Geschoßsetzmatrize in die Hülse gedrückt. Dabei ist penibel darauf zu achten, daß der Setzstempel das Geschoß nicht zu weit in die Hülse drückt. Eine solche Patrone muss delaboriert - d. h. entladen werden. Das geschieht meist mit einem Entladehammer- eine mühsame und laute Angelegenheit. Ich besitze für meine Kaliber allerdings mittlerweile Geschoßziehmatrizen, ein Hoch auf den Wiederlade-Zubehör-Markt!
Maßgeblich für die Setztiefe ist die geplante OAL (Gesamtlänge der Patrone), die als wichtiges Ladekriterium bekannt sein muss. Ein Verändern der Setztiefe hat einen nicht unerheblichen Einfluß auf die Entwicklung und Charakteristik des Gasdruckes! Eine unpräziser Schuß wäre noch die angenehmste Folge einer solchen Patrone...

Das Crimpen

Wenn die Patrone nun vom Patronenboden bis zur Geschoßspitze genau dem Maß der gewünschten OAL (Overall Length (Gesamtlänge der Patrone)) entspricht, sollte der Hülsenmund so an das Geschoß angelegt werden, daß es fest sitzt. Dabei gibt es verschiedene Arten des Crimpens:

    • Friction Crimp: der geweitete Hülsenmund wird nur am Geschoss angepresst.
    • Taper Crimp: hier wird der Hülsenmund in das Geschoss minimal hineingedrückt. Besonders geeignet bei Bleigeschossen
    • Roll Crimp: Beim Rollcrimp wird die Hülse in eine Rille am Geschoss eingerollt. Besonders bei starken Magnumladungen und beabsichtigt hohem Gasdruck anzuwenden.
    • Sonderform "REDDING Profile Crimp": eine Kombination aus Taper- und Roll Crimp, der einen noch festeren Geschosssitz ermöglicht als ein Roll Crimp
    • Sonderform "LEE Factory Crimp": leichtes Einpressen des Hülsenhalses bei schon gesetztem Geschoss; diese Crimpart erfordert keine Crimprille
  • Nun ist die Patrone fertig... und nun? Der verantwortungsvolle Wiederlader wird für jeden Ladevorgang einen Ladezettel ausfüllen, der alle relevanten Ladedaten, sowie das Datum und eine eventuelle Notiz enthält. Diesen Ladezettel lege ich persönlich jeder Patronenbox bei, die im Munitionstresor verschwindet. Nach einigen Tagen oder Wochen weiß nämlich niemand mehr, worin sich die Patronen unterscheiden.

Wo bleibt die Präzision?

Gute Frage! Gegenfrage: Wer findet die Nadel im Heuhaufen? Ein wirklich weites Feld mit unendlich vielen Möglichkeiten... Und gesicherte Erkenntnisse erlangt man eigentlich nur, wenn man die zu testenden Ladeproben auf einem Schießstand in einer Ransom Rest und einem Geschwindigkeitsmeßgerät testet. Allerdings haben folgende Faktoren bekanntermaßen wesentlichen Einfluß auf den Gasdruck, damit auch auf die Geschwindigkeit und letztendlich auf die Präzision:

    • variierendes Geschoßgewicht (Masseträgheit)
    • Pulvermenge
    • Abbrandcharakteristik des Pulvers
    • Art des Zündhütchens
    • Setztiefe des Geschosses (verbleibender Gasentwicklungsraum)
    • die Art des Crimps (Auszieh-Widerstand vs. Gasdruck)
    • Länge des Weges des Geschosses bis zum Eintritt in den führenden Lauf

Ist das sicher?

Ja! Trotzallem: Als Wiederlader trägt man eine große Verantwortung, da man seine Patronen ja meist auf Schießständen abfeuert, auf denen auch andere Personen anwesend sind. Daher sollte man Fehler bei der Herstellung tunlichst vermeiden. Das beginnt schon damit, daß man den Arbeitsplatz immer übersichtlich und aufgeräumt hält. Ein Beispiel: Im Bild sieht man ein Ladebrett, von denen man mehrere besitzen sollte, um die Arbeitsschritte optisch und räumlich voneinander trennen zu können. Wenn beispielsweise das Pulver eingefüllt wurde, werden diese Patronen in ein anderes Ladebrett gestellt.
Tipp: Ladebretter kann man sich auch leicht selbst herstellen - ein dickes Brett und ein Holzbohrer in Kalibergröße (+5 mm) - mehr braucht man nicht!
Das Raucher ihre Glimmstengel im Wohnzimmer lassen, sollte eigentlich selbstverständlich sein. Trotz aller Vorsicht sind Unfälle beim Wiederladen aber durch Unachtsamkeiten möglich. Zu den häufigsten Ursachen für Vorfälle dieser Art zählen daher:

    • mangelnde Konzentration, Unachtsamkeit
    • respektloser Umgang mit Pulver, Zündhütchen und fertiger Munition
    • einschleichende Routine
    • Missachtung von Angaben der Hersteller
    • fehlender Schutz (Schutzbrille)
    • fehlende regelmäßige Kontrolle der Arbeitsschritte

Darf ich das auch?

Ja, aber wer völlig selbstständig Patronenmunition wiederladen möchte, muss sich vorher einigen Zwängen des Waffen- und Sprengstoffgesetzes (SprengG) unterwerfen. Da zwar im Prinzip jede Person - unter Aufsicht eines Berechtigten - die Wiederladetätigkeit ausführen dürfte, ist zum Erwerb von Treibladungsmitteln aber eine Erlaubnis nach §27 des SprengG (auch kurz Sprengstoffschein oder Sprengpappe genannt) erforderlich. Diese wird von der zuständigen Ordnungsbehörde nur erteilt, wenn:

    • ein Bedürfnis erkannt wird (z. B. Besitz von Schußwaffen als Sportschütze, Böllerschütze im Traditionsverein etc.)
    • ein anerkannter Lehrgang zum Umgang mit Treibladungspulvern erfolgreich absolviert wurde (Zeugnis nach §32 der Ersten Verordnung zum SprengG)
    • der Lagerort des Treibladungsmittels den rechtlichen Bestimmungen entspricht (kann vom OA geprüft werden)

Bedingung für die Teilnahme an diesen Lehrgängen ist wiederum eine Unbedenklichkeitsbescheinigung nach §34 Abs.2 der Ersten Verordnung zum SprengG, die auch wieder das zuständige Ordnungsamt ausstellt.

Ich hoffe, daß ich den neugierigen Besucher dieser Webseite vielleicht ansatzweise nahebringen konnte, daß diese Materie eine recht spannende Geschichte sein kann.

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